Götterbote in den Hofstallungen

mfmr_festivaldesmetiers

Liebe Julie,

stell Dir vor, ein kleiner Götterbote ist in Wien abgestiegen und hat uns eine besondere Freude bereitet: Mit seinen über 175 Jahren hat er gehörigen Wind in die Stallburg im Herzen Wiens gebracht und gezeigt wie man in diesem hohen Alter eindrucksvoll und charmant die Welt „rocken“ kann. Wie? Lies selbst…

Du hast richtig gehört. Dort, wo die wunderschönen Lipizzaner stehen und für gewöhnlich neugierig ihre Hälse aus den Boxen recken, wurde die bezaubernde Wirkungsstätte des Festivals des Métiers von Hermès aufgebaut. Thiery Hermès hatte sich seine Rolle als Götterbote vielleicht noch nicht gewagt zu erträumen, aber heutzutage sagt man ja immer „dream big!“.
Als kleiner Branding-Freak haben mich die in der von Hermès gehaltene Farbwelt, die raffiniert geschwungenen Bögen und die liebevoll installierten Stationen von Anbeginn in ihren Bann gezogen.

Meine erste Station war natürlich, wie könnte es anders sein, die Sattlerei, wo auch Thiery seine Anfänge gefunden hatte – ganz in der Tradition des Hauses sozusagen. Ich hatte Glück und es waren relativ wenig Leute, die jedoch sehr wissbegierig dort standen und die Anfertigung eines Sattels verfolgten. Es roch herrlich nach Leder und mit einer Ahle wurden bestimmt die Löcher vorgestochen, um gekonnt die Naht mit einem Doppelfaden sowie einer eigenen Nähtechnik festzuzurren.  Eine geübte Sattlerin näht – exklusive der Vorschritte – einen Sattel in 25 Stunden, was in etwas dem Aufwand einer der sündhaft teuren Handtaschen entspricht. Sofern man bei Standardanfertigung bleibt, versteht sich.  😉

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Ganz aufgeregt bin ich weiter gewandert zur Handtaschenfertigung und entlang der Unternehmensgeschichte sozusagen, weil man ja nie früh genug sein neues Lieblingsstück kennen lernen kann. Birkin, Kelly & Co. stellen einen vor die Qual der Wahl! Vorerst bleibt es aber wohl nur beim Kennenlernen und Träumen.
Für den Anfang eher ein Paar Handschuhe gefällig? In zart weichem Leder? Ein Traum. Um seine Liebe zu Hermès zu entdecken gibt es zwei Möglichkeiten: Als Mann kann man sich für eine handgenähte Krawatte, erkennbar am kleinen Steg und den Fadenschlaufen am Anfang und Ende, entscheiden während die Dame von Welt wohl vielmehr von den pracht- und phantasievollen Carrés hin und her gerissen sein wird. Hier wurde von der Designübernahme und -abnahme bis hin zum Druck alles gezeigt. Wie man sich vorstellen kann, waren diese beiden Stationen die absoluten Highlights, bei denen man kaum einen Platz ergattern konnte.
Für mich Malinteressierte war aber natürlich auch die für mich letzte Station der Porzellanmanufaktur beeindruckend. Herrlich zu sehen wie beispielsweise ein Aschenbecher kunstvoll bemalt wird.

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Nach all dieser Pracht würde ich mir soooo sehr wünschen, von ganzem Herzen, dass Hermès einen so wunderschönen Beitrag wie Chanel „Im Hause Chanel“, der vor Jahren als kleine Mini-Serie auf Arte ausgestrahlt worden ist, gestalten würde. Dabei würde ich mich auch glatt als Art Director anbieten. 😉 Hach, ja, das liebe Träumen…

… ich entschwinde in das wunderschöne Hermès-Land noch ein wenig länger.

Bussi
Anna

P.S.: Bei Dir hat dieses bezaubernde Festival leider schon im Jahr 2012 Station gemacht gehabt. Manchmal ist es eben doch gut, dass hier die Uhren langsamer ticken. 😉

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