… oder die lustige Frage: Wie hänge ich eine Bildgalerie eigentlich richtig? Jeder, der sich schon einmal dran versucht hat, musste sicherlich feststellen, dass es nicht so einfach ist wie es aussieht. Viele Nägel, schiefe Bilder, keine Wirkung. Bäh! Wenige sind mit einem Blick dafür geboren, aber das braucht man auch nicht. Was man dazu braucht, findet ihr hier >>>
Bildgalerien stehen und fallen oft mit der visuellen Führung, ausgenommen bei der Petersburger Hängung. Nomen est omen, hier wird die Wand von oben bis unten mit Bildern zugepflastert, quasi Rahmen an Rahmen. Dies galt damals weniger dem Kunstgenuss als vielmehr der Zurschaustellung des Reichtums. Aber manchmal sieht das trotzdem richtig cool aus.
Also, Führungslinien sind somit unser Thema. Fein! Dabei kann man trotzdem Abstufungen treffen:
Die strenge Anordnung
Hier fällt mit Sicherheit kein Bild aus dem Rahmen. Zack, zack, alles in Reih und Glied. Lasst euch gesagt sein, für manche Kompositionen ist das mega angesagt! Man denke nur an Andy Warhol. Eben!
Die Gratwanderung
Hier reichen bei weitem weniger Führungslinien aus, um die Strenge ein wenig aufzubrechen, aber Dank der Linie doch eine visuelle Stütze zu haben. Traut euch ruhig darüber, denn das kann so richtig Spaß machen! Kleine Randnotiz: Führungslinien müssen nicht immer unmittelbar sichtbar sein. 😉
Die schräge Komposition
Ihr wollte es doch lieber ein wenig freier und wilder? Na, dann bitteschön. Mit diesen Kniffen gelingt euch das im Handumdrehen: Ein Bild als Hingucker (gelb markiert), ganz eng gehängt ähnlich der Petersburger Hängung, aber doch etwas dezenter 😉 oder etwa einen Stiegenaufgang entlang mit Hilfsführungen. Einfach spielen!
Egal, wofür ich euch entscheidet, hier noch der wichtigste Tipp: Nicht gleich Feierabend machen, nach Hause düsen und voller Tatendrang die Nägel fröhlich in die Wand schlagen, sondern lieber zuerst die Bilder am Boden auflegen, die Komposition so lange anpassen bis sie euch gefällt, dann Maß nehmen und schlussendlich loslegen. Gutes Gelingen und viel Spaß beim Bilderarrangieren!
Kreative Grüße,
Eure Anna
P.S.: Könnte das jetzt auch für meinen weißen Fleck beherzigen… Tjaja. Fast eben…
Einrahmung
Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow –
Das Wort an sich ist Element,
das nötig ist für´s Fundament,
doch ist´s wie´n Kaiser ohne Kleider.
Es sind gefordert nun die Schneider !
Das Wort an sich bleibt nur Fragment,
wenn man nicht die Lösung kennt.
Erst richtge Rahmung bringt ans Licht
auf welchem Wort liegt das Gewicht.
Jedem wird nur eigne Sicht…
Gefällt mirGefällt mir
Danke liebe Tilly für das schöne Gedicht!
Gefällt mirGefällt mir