humpday roomie wisdom #46: Eisheiligen

eisheilige

Die „Eisheiligen“ finden jeweils an 3 – 5 Tagen Mitte Mai statt und so der Zufall will, fällt Mamertus, der erste am 11. Mai, dieses Jahr auf einen humpday! Ein passendes Thema finden wir, denn was hat es mit diesen eisigen Heiligen auf sich? Wer sind sie und was erfrechen sich die eigentlich, uns jedes Jahr mitten im aufkeimenden Frühling einen Strich durch die Sonnen- und vor allem Pflanzenrechnung zu machen?

Heilig ist an der Sache an sich grundsätzlich nichts, sondern es sind meteorologische Gründe, warum wir im Mai jeweils nochmals frieren müssen. Ab Mitte April steigen die Temperaturen auf dem europäischen Festland, der Kontinent erwärmt sich dabei recht schnell. Das Meer hingegen erwärmt sich langsamer als das Festland, so dass es zu einer Temperaturdifferenz zwischen Wasser und Land kommt: Es entstehen Tiefdruckgebiete, die warmen Luftmassen verschieben sich vom Festland nach Norden und eiskalte Luftströmungen werden aus den Polargebieten aufs Festland gedrückt. Das ist der ganze Zauber.

Weil man früher aber wissenschaftlich nicht so fortgeschritten war, hatte man damals diese jährlichen wiederkehrenden Wintereinbrüche im Mai in Bauernregeln verpackt und den jeweiligen Namensvettern dieser Tage im Julianischen Kalender zugeschrieben. Bei den Eisheiligen handelt es sich um Bischöfe und Märtyrer aus dem 4. und 5. Jahrhundert. Wegen der Verschiebung durch die gregorianische Kalenderreform ist die Regel mittlerweile erst 10 Tage später anzuwenden, als der Gedenktag der jeweiligen Heiligen eigentlich liegt. Das heisst, die Eisheiligen beginnen heute, der Kälteeinbruch ist aber erst um den 21. Mai zu erwarten.

Mamertus (11. Mai) – Mamerz hat ein kaltes Herz! Mamertus war ein katholischer Bischof, der um 400 nach Christus in Lyon geboren wurde. Der Überlieferung nach soll der Erzbischof  Wunder im Zusammenhang mit Feuer vollbracht haben, weshalb er heute noch bei Fiebererkrankungen, grossen Dürren und Erkrankungen an der Brust um Beistand angerufen wird. Seine Attribute sind die Mitra, der Bischofsstab und eine brennende Kerze.

Pankratius (12. Mai) – Wenn’s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert! Der heilige Pankratius wurde um 290 nach Christus in Phyrgien (heutige Türkei) geboren. Sein Name bedeutet „Der Alles Besiegende“. Seine Attribute sind ein Schwert, die Märtyrerkrone und ein Palmwedel.

Servatius (13. Mai) – Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein!  Servatius war Bischof von Tongern (heutiges Belgien) und lebte von 340 bis 384 nach Christus. Er hatte den Hunneneinfall in Europa vorhergesagt, der tatsächlich um 450 stattfand. Angeblich wurde er mit einem Holzschuh erschlagen. Sein Beistand wird bei Fusskrankheiten, Frostschäden und Rattenplagen angerufen. Seine Attribute sind der Holzschuh, ein Schlüssel, ein Drache und ein Adler.

Bonifatius von Tarsus (14. Mai) – Vor Bonifaz kein Sommer! Bonifatius wurde in Rom geboren und war anfangs kein Christ. Er sollte aber christliche Reliquien aus Rom nach Tarsus (heutige Türkei) überbringen, wo er die Christenverfolgung miterlebte. Daraufhin liess er sich aus Empathie taufen und stand zu seinem Glauben, was ihm schliesslich den Tod durch siedendes Pech brachte. Sein Name bedeutet „der gutes Geschick verheissende“.

Sophia von Rom „kalte Sophie“ (15. Mai) – Pflanze nie vor der kalten Sophie! Sophia von Rom ist die letzte der fünf Eisheiligen. Sie wird gegen Spätfröste angerufen und um eine gute Ernte zu erbitten. Auf Darstellungen ist sie oft mit Trog, Schwert, Palmwedel und Buch zu sehen.

Einen gesegneten Mamertus und hoffentlich nicht zu viel Frost wünschen Euch Anna und Julie. Julie und Anna.

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