Richtig Frühling schmeckt man, wenn’s wieder Spargel und Rhabarber gibt. Oder? Wir freuen uns jedenfalls immer wahnsinnig darauf: säuerlich und doch süß wie das Wetter im April und leicht bitter und herb. Ganz zarte Aromen finden sich plötzlich auf unserem Teller wieder und lassen die herrlich wärmere Jahreszeit erahnen.
Rhabarber hatte schon vor rund 4.000 Jahren seine Blütezeit als Heilpflanze in China. Hierzulande ist das anders: Erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts erlangt dieses Gemüse (ja, nicht Obst, weil man nur die Stängel, nicht den Fruchtstand isst) Berühmtheit. Beim Kauf unbedingt auf feste Stängel achten! Unterschieden wird prinzipiell zwischen:
– Himbeerrhabarber: alle Sorten mit hellrotem Fleisch, grünem Stielende und mildem Aroma
– Blutrhabarber: herber im Geschmack und rotfleischig
Die Rhabarbersaison läuft von April bis Johanna am 24. Juni. Danach sollte man ihn nicht mehr verzehren, da sich immer mehr Oxalsäure anreichert, was zu Magen-Darm-Problemen führen kann.
Trotz des Gemüsestatus wird der Rhabarber wie Obst zubereitet: Er schmeckt hervorragend als Kuchenbelag oder als Kompott. Viel Spaß beim Kombinieren!
Zur etwa gleichen Zeit gesellt sich der beliebte Spargel auf die europäische Speisekarte. Zankapfel dabei bleibt, ob weiß oder grün. Eine bis dato ungelöste Geschmacksfrage, die jeder nur für sich selber beantworten kann. Weißer Spargel wächst jedenfalls unter der Erde und wird vor seinem Durchbruch gestochen, um diese Farbe zu behalten. Grüner Spargel hat es sich hier einfacher gemacht, wächst an der Erdoberfläche und ist somit leichter zu ernten.
Woran erkennt man frischen Spargel? Guter Spargel hat feste, geschlossene Köpfe und pralle, eher gerade Stangen, mit glatten, frischen Schnittstellen. Reibt man die Stangen aneinander, quietschen sie. Alles andere hat mit Spargel nichts zu tun! 😛 Lagerbar für 2-4 Tage ist Spargel, indem man ihn in ein feuchtes Tuch wickelt.
Früher war Spargel quasi medizinisch empfohlen, um den Stoffwechsel anzuregen und den Körper innerlich zu reinigen. Diese Wirkung hat er auch noch heute, wobei er reich an Mineralstoffen wie Kalium und Vitaminen von A bis C ist. Egal ob roh, fein geschnitten, gebraten, frittiert oder gekocht: Weißer Spargel braucht länger als grüner. So kocht der Weiße 10–15 Minuten bis er bissfest ist, wohingegen der Grüner meist nur 8 Minuten braucht.
Eine kleine Kombination aus beiden wie im Bild oben findet ihr hier.
Guten Appetit und fröhlich frische Frühlingsküche wünschen euch
Anna und Julie. Julie und Anna.