The Monthly Roomie: Want to do im Juli

Wie bereits in unserer Juli Agenda Zürich beschrieben, gibt es Tausende von Möglichkeiten, was man im Sommer in seiner Stadt draussen alles unternehmen kann. Nur, was nützt uns das, wenn wir im Juli eh alle an die heissen Strände Südeuropas oder in die kühlen Wälder Skandinaviens in die Ferien verschwinden? Nada. Nur Enttäuschung, dass man nun all den Summerglamour daheim verpasst. Drum plädieren wir für Staycations! Ein englisches Wortspiel zwischen stay (at home) und vacation, was eben genau dies bedeutet: Ferien zu Hause.

Jetzt denkt ihr vielleicht: was soll denn das bitte schön? Warum zu Hause bleiben, wenn die Ferne mit günstigen Flugtickets, wunderschönen türkisfarbenen Stränden, gelati all day und heissen Sommerflirts lockt? Klar, einverstanden. Sagt ja keiner, dass wir das gar nicht mehr machen wollen. Aber es gibt eben auch eine sehr schöne Alternative zu den Fernreisen, gerade in der heutigen Zeit, wo wir Business oder eben Schnäppchen bedingt zuviel Zeit im Flugzeug verbringen und vor lauter bucket list abarbeiten gar nicht mehr zu Ruhe kommen. Deswegen propagieren wir nun also die Entdeckungsreise durch die heimatlichen Gefilde. Entschleunigung, Entspannung und eine neue Sicht auf die alltäglichen Dinge zu Hause garantiert.

Balkonien

Das vor der Ver-Englischung des Deutschen wohl bekannteste Wort für Ferien daheim. Warum nicht den Balkon für einen oder natürlich beliebig viele Tage zur Ferienzone erklären? Mit Decken, Kissen, Liegestuhl, Lichterketten und ein paar Topfflanzen ist dieser flux zur Lese- und Relaxlounge eingerichtet, wo ganze Nachmittage faul dösend oder eben relaxt lesend und Limonade schlürfend  verbracht werden können.

Wer es lieber aktiv mag, kann sich im „urban gardening“ versuchen und mindestens die Zutaten für den Salat „homegrown“ verwenden. Staudentomaten, Schnittlauch, Basilikum und Kresse lassen sich nämlich wunderbar schon auf kleinstem Balkonraum ziehen, wer mehr Platz hat, kann sich mit Kopfsalat in einem Hochbeet versuchen.

Popup dinner at home? Warum denn nicht. Es gehört doch mit zum schönsten spontan ein paar der ebenfalls in Staycation verbliebenen Freunde und Bekannten bunt zusammengewürfelt zum Abendessen daheim einzuladen, den Grill anschmeissen, den frisch gepflückten Salat zu servieren und bei Wein und lauschigem Kerzenlicht bis tief in die Nacht über das Leben zu philosophieren…

Baditrip

Warum nicht jeden Tag einen neuen heimatlichen Badestrand aufsuchen? Badihopping sozusagen. Allein der Kanton Zürich hat bereits über 20 verschiedene Freibäder zu bieten, ganz zu schweigen von all den zusätzlichen See- und Flussbädern, die teilweise auch noch historischen und architektonischen Wert haben, wie zum Beispiel das Letzibad (Freibad Letzigraben), das von keinem minderen als Max Frisch gestaltet wurde. Die meisten Badeanstalten bieten heute auch nicht mehr nur lauwarme Fritten und Eis an (was wir ja insgeheim immer noch am liebsten futtern nach ein paar Stunden in und am Wasser ;-)), sondern zaubern ganztägig leckere und gesunde Snacks.

Wer sich seinen Baditrip nicht selbst zusammenstellen will, findet anbei unseren ganz persönlichen Züri Badi-Tagestrip-Tip:

Frühmorgendlicher Start in der Holzbadi Utoquai, die dieses Jahr schon seit 127 Jahren im Zürcher Seebecken auf der Höhe des Eden au Lac im See steht. „Insel der Seeligen“ wird sie auch genannt, was wahrscheinlich nicht auch zuletzt am Kiosk mit dem wundervollen Namen „Freie Sicht aufs Mittelmeer“ liegt, der ein superleckeres Frühstück mit cremigem Cappucino, gesundem Birchermüsli und knusprigen, jeden morgen frisch angelieferten Croissants vom Bertschi Beck offeriert. So kann man nach einem ersten erfrischenden Schwumm im See, gemütlich in der Sonne frühstücken und ganz entspannt den Tag beginnen.

Nachmittags bietet sich ein kleiner Ausflug aufs Land in ein Naturbad an, zum Beispiel seeaufwärts an den im Naturschutzgebiet von Samstagern gelegenen Hüttnersee. Hier bimmeln idyllisch die Glocken von den auf den benachbarten Feldern weidenen Kühen, so dass man unter schattenspendenden Bäumen am Seeufer die sommerliche Hitze gut aushalten kann. Ab und zu springt man dann zur Abkühlung in den fast schwarzen See oder schwingt bisschen auf der Schaukel auf dem zugehörigen Spielplatz im Wind.

Am frühen Abend gehts wieder zurück in die Stadt in das Seebad Enge, das wirklich alles bietet, was das Kultur- und Abendprogramm-Herz begehrt. Das Bad transformiert sich abends ab ca. 18h00 in einen Barbetrieb inkl. Essen, oft begleitet von Konzerten, Lesungen, Openairkinos und sonstigen Veranstaltungen. An der Bar werden dazu hippe Bier- und Saftsorten wie auch edle Weine kredenzt und falls es regnen sollte, wird auf dem Flossbad einfach das Zeltdach zugezogen und schwupps, sitzt man auf dem See im (nicht aufm! :-)) Trockenen.

Regen(er)ation

Ein grosser Nachteil der Staycation in Mitteleuropa ist, dass es durchaus mal einen ganzen Juli durchregnen kann…deswegen flüchten wir all ja so gerne in den mit dem „Sonne garantiert“ Label versehenen Süden. Aber auch einem Regentag at home wissen wir Abhilfe zu schaffen! Was gibt es gemütlicheres als bei Sommerregen sich in der Küche zu verschanzen und eine ordentliche Kochsession einzuläuten? Am besten startet man den Tag, die enthusiastisch eingekaufte, aber bis heute noch nie benutze Pasta Maschine endlich einmal einzuweihen, so dass man sich mittags vor dem dampfenden Teller Tagliatelle gleich in die italienische Trattoria in Napoli versetzt fühlt. Da lacht einem doch die Sonne aus dem Herzen! 🙂

Zusätzlich oder alternativ ist so ein Regentag auch ideal um die Einkochproduktion zu starten. Die meisten Beeren und Früchte sind nun herrlich reif und ideal, um zu Marmeladen, Gelées oder Chutneys verarbeitet zu werden.

Nach getaner Arbeit winkt das Vergnügen! Wir schlagen ein wärmendes Verwöhnprogramm in einem der lokalen Wellnesstempel vor. In Zürich ist dazu zum Beispiel der Hammam Basar zu empfehlen, wo man sich in wunderschön gestalteten, sandfarbenen Räumen mit warmem Wasser wäscht und anschliessend von Kopf bis Fuss mit wohltuendem Rassoul einschmiert und im Ruheraum bisschen orientalische Nacht träumt, während man herrlich bedampft wird. Aaaaah, ist daheimbleiben schön! 🙂

Sportcation

Wem der Sinn eher nach aktivem at  home Urlaubsprogramm steht, kann im Sommer von mehreren Spezialsportaktivitäten profitieren. Zahlreiche Yoga Studios bieten im Sommer extra Kurse im Freien an oder haben sich grundsätzlich auf dieses Konzept konzentriert, so wie das  Popup Yoga in Zürich, wo jeweils an unterschiedlichen, exotischen Orten wie privaten Dachterrassen oder in Badeanstalten die Stunden stattfinden und man auch für einzelne Lektionen dazustossen kann. Ebenfalls nur saisonal kann in Zürich auf der Citywave gesurft werden (siehe auch Juli Agenda Zürich) – wenn man sich da mitten in der Stadt im Industriequartier nicht wie auf Hawaii fühlt! Und für eine Kombi von Board und Matte sorgt das inzwischen so populär gewordene Stand Up Paddling (SUP), das in der Badi Mythenquai, Tiefenbrunnen und Wollishofen stundenweise für eine Runde auf dem See gemietet werden kann – bei Bedarf auch inklusive Yogalektion.

Stadtseeing

Wie wäre es, mal aufzuwachen und so zu tun, als wäre man fremd in der eigenen Stadt und einen Tag Sightseeing einplanen? Eventuell sollte man sogar so weit gehen und sich explizit einen Stadtführer kaufen (wir lieben zum Beispiel die Führer aus der Reihe „Ein perfektes Wochenende in…“ vom Süddeutschen Zeitungsverlag), ein schnuckeliges Café zum Frühstück raussuchen und dort gleich mal in aller Ruhe den Tag planen? Man könnte so zum Beispiel als erstes ein Museum anpeilen, in dem man noch nie war oder schon lange nicht mehr, danach einen kurzen Spaziergang inklusive Shoppingbummel durch ein bestimmtes Stadtviertel machen, zum Lunch beim lokalen Traiteur sich ein Picnic zusammenstellen und dies in einem Park oder am See geniessen. Nachmittags bieten sich ein Kinobesuch, ein Ausflug auf den Hausberg oder eine klassische Stadtführung an oder oder oder, die Möglichkeiten sind endlos!

Wem ist nun immer noch langweilig daheim? Eben. 🙂

Schönes Daheimbleiben wünschen euch

Anna und Julie. Julie und Anna.

 

 

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