Und wir rufen zurück: Hallo -allo -allo! Denn wenn der Berg ruft, dann kommt die wahre Wanderlust auf. Und unser liebes, urdeutsches Wort, das plötzlich Eingang in so viele Sprache gefunden hat, steht tatsächlich für die Lust am Wandern, den steten inneren Antrieb, sich zu Fuß die Natur zu erschließen. Warum soll das nicht auch in der unmittelbaren Umgebung funktionieren? Immerhin war es schon des Müllers Lust und der ist sicherlich nicht immer nach Nepal zum Bergsteigen gefahren. Nachdem wandern aber nur mit dem richtigen Schuhwerk Spaß macht, haben wir uns ein wenig schlau gemacht für euch, unsere plötzlich wanderwütigen Freunde und uns…
Der Einfachheit halber: Meindl (A, B, …) und Lowa (1, 2,…) haben Kategorien eingeführt, an denen man sich gut orientieren kann:
A | 5 = gute, alltägliche Wege
Hier reicht ein bequemer, weicher Halbschuh mit gutem Flex aus. Bitte jetzt nicht mit einem normalen Halbschuh verwechseln. Gemeint ist lediglich, dass er unter dem Knöchel endet. In diese Kategorie fallen auch Hikingschuhe, damit es hier weniger Verwirrung gibt. Der ideale Einsteigerschuh für Plattfußindianer.
AB | 4 = Forst- und Wirtschaftswege, Mittelgebirge, Voralpen
Viele spazieren hier noch mit einem Halbschuh durch die Gegend, aber im Grunde ist hier ein knöchelhoher Schuh schon zu empfehlen. Generell sollte der Schuh neben einem hohen Schaft auch fester sein als jener der Kategorie A. Hobbywanderer also aufgepasst!
B | 3 = sehr schlechte Wege in Mittelgebirgen, leichte Touren im Hochgebirge, ggb. Firnender
Neben einem stabilen Schaft sollte der Schuh eine feste und torsionssteife Sohle aufweisen evtl. Gummirand, um eine gute Stützfunktion zu gewährleisten. Grödeltauglich: der Allrounder. Wandern für Fortgeschrittene könnte man hier erwähnen…
BC | k.A. = Trekkingtouren mit viel Gepäck, Bergtouren, Klettersteige
Neben dem steifen Schaft und der festen Sohle ist hier der feine Unterschied die bedingte Steigeisenfestigkeit, d.h. eine Y-Beriemung, Körbchen, um Steigeisen befestigen zu können. Hier fahren Amateure quasi die Zähnchen aus und versuchen sich als kleine Gämsen. Achtung, nicht alle Trekkingschuhe haben diese Vorrichtung, also nicht vom Namen in die Irre führen lassen.
C | 2 = schwere Trekking- und Hochgebirgstouren, Gletschertouren
Profils greifen hier zum Schuh mit harter, biegesteifer Sohle und hohem und festem Schaft, der ein gutes Stück oberhalb des Knöchels abschließt. Steigeisenfest, Kipphebel, ist hier ein Muss für Steinbock-Nachahmer.
D | 1 = Gletschertouren, Eistouren, schweres kombiniertes Gelände
Die absolut steife Sohle, der harter Schaft und keine Durchbiegung bei Frontalzackeneinsatz zeichnen den Bergstiefel für hartgesottene Bergleute und Gipfelstürmer aus. Angesichts der zapfigen Temperaturen sollte man in diesem Fall auch auf warme Fütterung achten.
Allen Fashionistas würden wir an Herz legen, den Schuh nach Ihrem Können und Zielgebiet auszusuchen und weniger nach dem äußeren Erscheinungsbild. Gefällt oder gefällt mir nicht hat wenig Raum am Berg, es sei denn man, man will die Bergrettung mit den stylischsten Tretern ever überraschen. Fühlt euch aber bitte nicht dazu gezwungen. 😉 Dafür könnt ihr euch bei den Hosen, Shirts und Jacken modisch austoben.
Viel Freude beim Ausprobieren, denn in guten Fachgeschäften könnt ihr kleine Rampen hoch laufen oder gar über einen Minifelsen klettern. Trittfestigkeit ist das A und O!
Berg frei!
Griaß euch, sagen
Anna und Julie. Julie und Anna.
P.S.: Ja, ab 1.000 Höhenmeter ist man spätestens perdu. 😉